CARL LEBERECHT IMMERMANN
(1796-1840)

IMMERMANN im INTERNET






Musikalische Bearbeitungen

Immermann und die Musik

In einem Brief an Marianne Niemeyer schreibt Immermann im Jahre 1839: "Die Redereien über Musik haße ich wie die Sünde." (IB II, 1126)

In einem anderen Brief an sie schreibt er fast zeitgleich:
"Auf mich macht Musik einen wunderbaren Eindruck, ich bin wirklich, während ich sie höre, wie im dritten Himmel, ganz dem gemeinen Drange des Irdischen entrückt,
ein selig entfesselter Geist, es fallen mir da Sachen ein, die gewiß schön wären, wenn ich sie gleich aufschreiben könnte, aber so wie die Töne verhallt sind, ist auch
diese entzückte Stimmung verflogen, ich schrecke wie aus einem himmlichen Traume auf u. falle von Ätherhöhen auf die Erde. Es bleibt nichts nach bei mir, wie von
Poesie, Natur, bildender Kunst oder den Erregungen des Geistes." (IB II, 1116)

Ist es angesichts dieser Bekenntnisse Immermanns sinnvoll, über ihn und die musikalischen Bearbeitungen seiner Werke zu schreiben? Diese Frage ist im 21. Jahrhundert
nur zu bejahen. Gerade erst in den letzten Jahren wurden wichtige Kompositionen Felix Mendelssohn-Bartholdys z. B. (wieder-)entdeckt, und 2020 erst (endlich) das von
Immermann für ihn verfasste (wenn auch von Mendelssohn abgelehnte) Libretto gedruckt veröffentlicht. Und wenn man bedenkt, dass die Musikwissenschaft überhaupt erst seit
dem 19. Jahrhundert als Disziplin und eine Teildisziplin "Librettologie" erst seit Ende des 20. Jahrhunderts existiert, dann erschließt sich die Aktualität, ja vielleicht
sogar die Wichtigkeit oder Notwendigkeit, hier tätig zu werden, leicht.

Auf dieser Internetseite soll nun aber nicht das gesamte Problem als Ganzes angesprochen werden, sondern es sollen erst einmal die Voraussetzungen für eine Untersuchung
der musikalischen Immermannrezeption geschaffen werden, indem die existierenden Versuche erst einmal aufgelistet werden, was in der nächsten Zeit nach und nach geschehen soll.